Raum als Dramaturgie


Kolloquium zur Szenografie in Zusammenarbeit mit der Akademie der Künste, Berlin



Samstag, 30. März 2019 ab 13:30 Uhr, Hanseatenweg


Samstag, 30. März 2019 ab 13:30 Uhr, Hanseatenweg - Bild 2 Samstag, 30. März 2019 ab 13:30 Uhr, Hanseatenweg

Knapp 300 Zuschauer kamen am Samstag, den 30. März 2019 in die Akademie der Künste und erlebten einen intensiven Tag mit sehr viel Input zum Thema Szenografie und viel Gelegenheit zu spannenden Gesprächen.

Als Podiumsgäste und Vortragende geladen waren Michel Bataillon, Janina Benduski, Lars Eidinger, Dorte Lena Eilers, Jana Findeklee, Jürgen Flimm, Herbert Fritsch, Sebastian Hannak, Ulrike Haß, Jean Jourdheuil, Katharina Kromminga, Annette Kurz, Mark Lammert, Kathrin Mädler, Jan Pappelbaum, Gregor Sturm, Joki Tewes, Valery Tscheplanowa, Birgit Wiens und Sabrina Zwach.




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Schon der Einstieg der Theaterwissenschaftlerin Dr. Birgit Wiens mit ihrem Vortrag zum "Szenografischen Wissen“ war ein starker Auftakt: Anhand vieler Zitate und Bildbeispiele gelang es ihr, das Feld von Bühnen-/Kostümbild bzw. Szenografie im Gegenwartstheater facettenreich aufzufächern und ein grundsätzliches Nachdenken über Räume und Kostüme anzustoßen. Die Szenografie als Forschungsgegenstand beschreibt sie als ein "Dazwischen" mehrerer Kompetenzbereiche (Theaterwissenschaft, in Wechselwirkung zur Architektur- und Kunstwissenschaft), der vergleichsweise wenig beforscht wird.


In ihrem exklusiv für diese Veranstaltung entwickelten Vortrag stellte Frau Wiens die Frage, was heute gemeint sein könnte, wenn man von Szenografie im Theater, oder besser: von Szenografieren spricht - nicht im Sinne von "Ausstattung", sondern als künstlerisches Hervorbringen und als geteiltes Reflektieren und Erfahrbarmachen von raum-bildenden Prozessen. Darüber hinaus stellte Frau Wiens die Frage nach dem künstlerischen Denken im Feld der Szenografie in den Fokus. Gerade der Aspekt, wie sich Bühnen- und Kostümbilder*innen artikulieren – in Produktions- und Probenprozessen und auch über die einzelnen Arbeiten hinaus, also wie sich "Szenografisches Wissen“ äußert - war für viele Kolleg*innen und Zuschauer besonders interessant.




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Einige Antworten auf diese Fragen gaben die Künstler*innen der drei großen Panels und einer kleine Runde in denen die Vielseitigkeit künstlerischer Positionen sehr plastisch aus unterschiedlichen Perspektiven dargestellt wurde. Darüber hinaus wurde auch die Dringlichkeit eines Reformbedarfs in Fragen der Produktionsbedingungen, der Honorare und der Gendergerechtigkeit deutlich. Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle an alle Panelteilnehmer*innen und Moderatorinnen. Alle waren sehr engagiert in den Diskussionen, denen man oftmals mehr Zeit hätte geben können.

Nach den Podiumsgesprächen wurden viele Gespräche in privater Runde weitergeführt, denn die Veranstaltung war eigentlich auch ein Branchentreff, bei dem sich viele Kolleg*innen wiedersehen konnten. Dabei wurde deutlich, dass ein großes Bedürfnis nach Austausch sowohl auf künstlerisch-theoretischer wie auch auf kollegialer Ebene besteht.

Wir bedanken uns außerdem sehr bei der Akademie der Künste, die das Kolloquium überhaupt möglich gemacht hat und ein toller Gastgeber und Kooperationspartner war.

Wir haben viel positives Feedback für die Veranstaltung erhalten, verbunden mit dem mehrfach geäußerten Wunsch nach Fortsetzung.





Abbildungen:

Fotos © David Baltzer und © Bund der Szenografen